vorbei. Was bleibt, sind ein katastrophaler Budgetplan von
Finanzministerin Maria Fekter und eine Hochschulfinanzierung, die
wohl zum endgültigen Ende des freien Hochschulzugangs führen wird -
wenn nicht ein gehöriger Aufstand oder ein Wunder geschieht.
Wie es aussieht, wenn Menschen selbst Freiräume organisieren, in
denen Bildung stattfindet, zeigen zwei neu gegründeten Initiativen.
Seit dem Wintersemester 2011 gibt es an der Akademie der bildenden
Künste eine freie Klasse. Die Initiator_innen sehen "die Freie Klasse
als Plattform, auf der wir durch die eigenverantwortliche Wahl der
Inhalte eine autonome Lehre praktizieren". Einem immer elitärer
werdenden Universitätsmodell stellen sie alternative Zugänge und
Dezentralisierung gegenüber. Die freie Klasse dazu: "Das Lehrmodell
ist offen und partizipativ. Auf diese Weise lässt es den Spielraum,
verschiedene Beteiligte in die Arbeit der Freien Klasse einzubinden."
Eine weiter selbstverwaltete Bildungsinitiative wurde im Zuge
einer Hausbesetzung in der Lindengasse 60 im 7. Bezirk in Wien,
unweit der Akademie der bildenden Künste, gegründet. In einem
ungenutzten Gebäudekomplex der skandalumwitterten BUWOG findet die
"freie Universität Wien" ihren Platz. Im Gründungsdokument der freien
Universität ist zu lesen, dass "im Zuge der permanent untragbaren
Situation, in der sich sowohl die österreichische als auch die
internationale Bildungslandschaft befindet, verbunden mit der noch
untragbareren politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Weltlage," die Initiator_innen sich gezwungen fühlen, "die Sache
selbst in die Hand zu nehmen."
"Die aktuelle Besetzung zeigt einmal mehr wie stark der Bedarf an
Freiräumen in Wien ist" so Willi Hejda von der IG Kultur Wien, und
weiterführend "irgendwann muss das auch von der Stadtpolitik
eingesehen werden, statt zuzusehen wie Haus um Haus geräumt wird und
Scheuklappen-Politik zu betreiben oder gar selbst Nutzungen zu
verhindern die Begegnungsräume schaffen".
"Selbstorganisierte Wissensarbeit ist auch eine Anwort auf sich
zuspitzende Defizite an den unterfinanzierten Bildungseinrichtungen",
so Petja Dimitrova, Vorsitzende der IG Bildende Kunst: "Forderungen
nach ausreichend Geld für Wissensarbeit, (Re-)Demokratisierung der
Universitäten, Abschaffung von fremdenrechtlichen Barrieren sowie
gute Arbeitsbedingungen bleiben aber dennoch zentrale Forderungen
gegen die zunehmenden Prekarisierung - nicht nur, aber auch - von
Studierenden, Lehrenden und Forschenden".
"Beide Initiativen zeigen mit ihrem offenen Anspruch, dass freie
Bildung für alle keine Utopie von gestern sein muss", begrüßt das
Vorsitzteam der ÖH der Akademie der bildenden Künste Wien diese und
andere Projekte, bei denen Menschen ihre Bildung selber in die Hand
nehmen.
Aussendung der ÖH Akademie der Bildenden Künste Wien /IG Bildende
Kunst /IG Kultur Wien
Rückfragehinweis:
Referat für Öffentlichkeitsarbeit der
ÖH Akademie der Bildenden Künste Wien
Sira-Zoé Schmid
Tel.: 0650/4747244
email: oehpressereferat@akbild.ac.at
siehe auch:
http://www.eingebildete.org/?p=251#more-251
http://www.studium.at/148379-freie-bildung-ist-machbar-frau-nachbar
http://derstandard.at/1319180843033/Freie-Bildung-ist-machbar-Frau-Nachbar
http://at.indymedia.org/node/21407
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20111021_OTS0061/freie-bildung-ist-machbar-frau-nachbar
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